- Fahrwiderstand
- Fahr|wi|der|stand 〈m. 1u; unz.〉 Summe aller die Bewegung eines Fahrzeugs hemmenden Kräfte
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Fahrwiderstand,Summe aller Kräfte, die entgegen der Bewegungsrichtung eines Fahrzeugs wirken. Der Fahrwiderstand setzt sich aus Roll-, Luft-, Steigungs-, Beschleunigungs-, Getriebe- und gegebenenfalls dem Anhängewiderstand zusammen. Der Rollwiderstand entsteht durch die Formänderungsarbeit von Reifen und Fahrbahn. Er errechnet sich aus dem Produkt der Fahrzeugmasse und dem Rollwiderstandsbeiwert. Dieser ergibt sich primär aus der Walkarbeit im Reifenaufbau und wird außerdem von den Gleitbewegungen in der Reifenaufstandsfläche, der Radlagerreibung sowie von den Luftverlusten im Reifeninneren beeinflusst. Die Größe des Rollwiderstandes ist abhängig von der Radlast, der Fahrgeschwindigkeit, der Reifenkonstruktion, dem Reifeninnendruck und der Art der Fahrbahn. Der Luftwiderstand ist abhängig von der Projektionsfläche des Fahrzeugs in Anströmrichtung, der relativen Strömungsgeschwindigkeit (in 2. Potenz), der Luftdichte und einem Formfaktor, der als Cw-Wert bezeichnet wird. Der Steigungswiderstand bezeichnet die Hangabtriebskraft bei Bergauffahrt und ist von der Fahrzeugmasse und dem Steigungswinkel abhängig. Bei Bergabfahrt wirkt diese Widerstandskomponente antreibend. Der Beschleunigungswiderstand wird durch die Massenkräfte (Produkt aus Fahrzeugmasse und translatorischer Beschleunigung) des Fahrzeugs bedingt. Die Massenträgheitsmomente der Räder und des Triebstranges müssen v. a. bei hohen Gesamtübersetzungen (niedrige Gänge) berücksichtigt werden. Der Getriebewiderstand ist Ausdruck der im Antriebsstrang vorhandenen Lager- und Verzahnungsreibung sowie der in den Getrieben auftretenden Planschverluste durch das Schmieröl. Bei Anhängerbetrieb wirken sich alle genannten Widerstände des Anhängers auf das Zugfahrzeug als Anhängewiderstand aus.
Universal-Lexikon. 2012.